Teil 1 | Der WHO-Bericht

8. Juni 2020
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Schon vor Monaten hatte ich angekündigt, dass ich einen Blog-Beitrag über den WHO-Bericht schreiben würde. Also eben der WHO-Bericht über Alkoholkonsum, auf den sich die Medienlandschaft seit Monaten stürzt.

Es hat aber gedauert und mir war anfangs nicht bewusst, dass ich mich in ein tiefes Rabbit Hole begeben würde. Denn dieser Blog-Beitrag wird lediglich Teil 1 von mehreren sein. Wie viele Teile es schlussendlich werden, weiß ich noch nicht. Aktuell habe ich all meine Gedanken in 5 Teile gegliedert.

Zunächst möchte ich einen wichtigen Punkt vorwegschicken: Diese Reihe mit all seinen Teilen ist keine Verherrlichung oder Verharmlosung von Alkohol. Ich möchte mit meinem Beitrag einordnen, Transparenz schaffen, Sichtweisen aufzeigen und Kritik an den Medien üben.

Was hat die WHO denn eigentlich berichtet?

Im Januar 2023 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Bericht im Fachjournal The Lancet Public Health. In dieser Veröffentlichung betonte die WHO, dass es keine gesundheitlich unbedenkliche Menge an Alkohol gäbe. Alkohol sei eine krebserregende, giftige und süchtig machende Substanz. Selbst geringer Konsum könne zu Krebsarten wie Brust- und Darmkrebs führen.

  • Bereits leichter bis moderater Konsum (z. B. unter 1,5 Liter Wein/Woche) verursache einen Großteil alkoholbedingter Krebsfälle.
  • Kein Schwellenwert bekannt: Schon der erste Tropfen erhöhe das Risiko – je weniger man trinkt, desto sicherer.
  • Positive Wirkungen (z. B. auf Herz-Kreislauf) seien wissenschaftlich umstritten und meist durch fehlerhafte Studienmethodik beeinflusst.

„Von einer gesundheitlich unbedenklichen Menge an Alkoholkonsum kann nicht die Rede sein. Egal, wie viel man trinkt – das Risiko für die Gesundheit beginnt schon beim ersten Tropfen jedes alkoholischen Getränks. Das Einzige, was wir mit Sicherheit sagen können, ist: je mehr man trinkt, desto schädlicher die Wirkung – oder anders ausgedrückt: je weniger man trinkt, desto sicherer ist man“

Dr. Carina Ferreira-Borges

Kommissarische Leiterin des Referats Management nichtübertragbarer Krankheiten und Regionalbeauftragte für Alkohol und illegale Drogen beim WHO-Regionalbüro für Europa

Ein Rabbit Hole im Rabbit Hole

Dass der Konsum von Alkohol mit einem gesundheitlichen Risiko verbunden ist, betrachte ich persönlich als eine logische Konsequenz. Alkohol ist ein Nervengift, was bekannt ist. Gleichzeitig gibt es andere Studien, die belegen, dass geringe Mengen an Alkohol einen gesundheitlich positiven Effekt hätten. In dieses weitere „Rabbit Hole“ Alkohol kann gesund sein habe ich mich bewusst nicht begeben.

Ist es Dir aufgefallen?

Vielleicht ist es dir aufgefallen, dass ich beim Schreiben über den Bericht des WHO im Konjunktiv schreibe. Noch bevor ich mit dem Schreiben dieser Blog-Reihe begann, hatte ich den WHO-Bericht für bare Münze genommen und hatte ihn in einer ersten Fassung nicht im Konjunktiv formuliert. Doch das Thema erwies sich als Rabbit Hole und führte mich zu sehr, sehr vielen Meinungen und Kritiken.

Kritik am WHO-Bericht

Der WHO-Bericht ist auf Kritik gestoßen – nicht nur wegen der parallel existierenden Studien zum positiven Effekt von Alkohol – sondern insbesondere mit Blick auf die Methodik der Studie. Mehr dazu in Teil 2.

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Autorin Andrea

Ich brenne nicht nur für mein Leben gerne - sondern teile auch gerne mein Wissen, Erfahrung und Leidenschaft. In meinen Blogbeiträgen nehme ich Dich mit in den Alltag in unserer Brennerei und auf unseren kleinen Obstbaubetrieb. Natürlich gibt es zwischendurch auch Drinks zu genießen.

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