Und jährlich grüßt der Dry January
Januar ist traditionell der Monat des „Dry January“. Viele Menschen verzichten dabei freiwillig für einen Monat auf Alkohol, um ihre Konsumgewohnheiten zu überdenken oder ihre Gesundheit zu fördern. Doch als Brennerin sehe ich diesen Trend mit einer etwas anderen Perspektive: Für mich geht es weniger um Verzicht, sondern vielmehr um bewussten Genuss und Achtsamkeit im Umgang mit Alkohol – nicht nur im Januar, sondern das ganze Jahr über.
Verzicht? Oder bewusste Achtsamkeit?
Ich finde es grundsätzlich positiv, wenn der Dry January dazu anregt, den eigenen Konsum zu reflektieren. Alkohol gehört in unserer Gesellschaft oft zum Alltag, ohne dass wir groß darüber nachdenken. Ein bewusster Blick auf die eigene Beziehung zu Alkohol kann eine gute Gelegenheit sein, Gewohnheiten zu hinterfragen.
Aber ich denke, der Nutzen des Dry January hängt stark von der Motivation ab. Ist es ein echter Wunsch nach Veränderung oder eine Inszenierung, die auf Social Media zur Schau gestellt wird? In den sozialen Medien lässt sich der Verzicht leicht mit Hashtags und Bildern dokumentieren, die Gesundheit und Achtsamkeit symbolisieren. Und das ist ja grundsätzlich nichts Schlechtes! Es kann sogar eine inspirierende Wirkung haben, wenn man sieht, dass andere ebenfalls auf Alkohol verzichten. Doch ich glaube, dass wahre Achtsamkeit nicht von einem Monat oder von Trends abhängt, sondern von einer tieferen Reflexion über den eigenen Konsum.
Mein Ansatz: In den Körper hineinhorchen
Ich habe mir über die Jahre eine Haltung angewöhnt, die ich als achtsamen Umgang mit Alkohol bezeichnen würde. Dabei geht es nicht darum, grundsätzlich auf Alkohol zu verzichten, sondern bewusst zu entscheiden: „Habe ich wirklich Lust darauf?“
Ich achte darauf, in mich hinein zu spüren, bevor ich ein Glas Wein oder einen Digestif genieße. Unser Körper sendet oft klare Signale. Zum Beispiel, wenn ich krank bin oder mich unwohl fühle, habe ich keinerlei Verlangen nach Alkohol. Aber auch in geselligen Momenten versuche ich, darauf zu hören, ob ich wirklich Lust habe oder ob es nur der Gruppendruck ist, der mich dazu verleitet, mitzutrinken.
Das klingt vielleicht für manche ungewöhnlich, aber diese Herangehensweise hat mir geholfen, meinen Konsum bewusster zu gestalten – und den Genuss dabei nicht zu verlieren.
Ja, ich habe Schwächen – und das ist okay
Natürlich gibt es Ausnahmen. Ich liebe es zum Beispiel, ein gutes Wildgericht mit einem Glas Rotwein zu begleiten. Der Geschmack von einem kräftigen Rotwein in Kombination mit Wild ist für mich einfach ein kulinarischer Höhepunkt. In solchen Momenten kann es vorkommen, dass ich meine eigenen Vorsätze ein wenig ignoriere – aber genau das ist es: Genuss ist eine bewusste Entscheidung, keine strikte Regel.
Aus dem Shop
Apfelwein mit 6,5%vol
Dass unser Meladoro Apfelwein "nur" 6,5%vol hat - oder wie man auch so schön neumodisch sagt, ein Low ABV Getränk ist - war keine Absicht. Das liegt schlicht in der Natur der Sache, da Äpfel weniger Fruchtzucker enthalten als Trauben (und somit in der Vergärung weniger Alkohol entsteht). Wie praktisch, dann kann man getrost etwas mehr vom Meladoro genießen. 😉
Meladoro Apfelwein Jhg. 2023
Halbtrocken | 6,5 %vol | 0,75 l
Nachhaltigkeit und Qualität zählen
Ein weiterer wichtiger Punkt, der mir besonders am Herzen liegt, ist die Herkunft und Qualität der Getränke, die wir konsumieren. Alkohol ist für mich nicht nur ein Genussmittel, sondern auch ein Teil unserer Kultur. Ich wünsche mir, dass Menschen nicht nur auf Quantität, sondern auch auf Qualität achten: Wo wurde das Getränk hergestellt? Unter welchen Bedingungen? Wie nachhaltig ist die Produktion?
Diese Fragen sollten eine viel größere Rolle spielen, wenn wir über Alkohol und Genuss sprechen. Denn bewusster Konsum bedeutet nicht nur, auf die eigene Gesundheit zu achten, sondern auch auf die Umwelt.
Fazit: Genuss ist mehr als Verzicht
Der Dry January kann ein sinnvoller Impuls sein, um die eigene Beziehung zu Alkohol zu reflektieren. Aber für mich liegt der Fokus nicht auf Verzicht, sondern auf Achtsamkeit und bewussten Entscheidungen. Statt eines strikten „Nein“ geht es darum, zu genießen – mit Maß, Verantwortung und einem klaren Bewusstsein für Qualität und Herkunft.
Vielleicht ist genau das die Botschaft, die wir aus dem Dry January mitnehmen können: Nicht nur im Januar, sondern das ganze Jahr über bewusst zu leben und zu genießen.
Autorin Andrea
Ich brenne nicht nur für mein Leben gerne - sondern teile auch gerne mein Wissen, Erfahrung und Leidenschaft. In meinen Blogbeiträgen nehme ich Dich mit in den Alltag in unserer Brennerei und auf unseren kleinen Obstbaubetrieb. Natürlich gibt es zwischendurch auch Drinks zu genießen.
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